Paratuberkulose vermeiden
Immer wieder werden Unternehmen beispielsweise durch Abnehmer oder im Rahmen sogenannter Systemaudits von Exportländern mit dem Thema Paratuberkulose und ihrer Bekämpfung konfrontiert. Nicht zuletzt, weil die Niederlande vor einigen Jahren ein spezielles Bekämpfungsprogramm etabliert hat, bekommt dieses Thema in jüngster Zeit wieder mehr Bedeutung.
Paratuberkulose: Forschungsvorhaben für Bayern
milch.bayern e.V. hat zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ein Forschungsvorhaben zur Untersuchung auf Paratuberkuloseinfektion im Milchviehbestand ins Leben gerufen, das vom Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. durchgeführt wird.
Eine Kurzbeschreibung zum Forschungsvorhaben finden Sie hier.
Informationsbroschüre – Paratuberkulose: Die Fakten.
Gemeinsam mit dem Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. haben wir eine Broschüre mit Informationen zur Infektionskrankheit bei Rindern und Hinweisen für den Milcherzeuger erstellt.
Diese können Mitglieder des milch.bayern kostenlos bei der Geschäftsstelle beziehen.
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FuE)
Untersuchung zur Eignung von Tankmilchproben zum Screening auf Paratuberkuloseinfektion im Niedrigprävalenzgebiet Bayern
Kurzbeschreibung
Bei der Paratuberkulose handelt es sich um eine in Deutschland meldepflichtige Erkrankung, welche durch Mycobacterium avium spp. paratuberculosis (MAP) verursacht wird. Paratuberkulose ist eine bakterielle Darmentzündung bei Wiederkäuern. Die tückische Infektionskrankheit entwickelt sich über mehrere Jahre und endet tödlich. Um eine wirksame Strategie gegen diese hochansteckende Krankheit zu entwickeln, hat der Verband milch.bayern e.V. zusammen mit dem Tiergesundheitsdienst e.V. als Kooperationspartner das Forschungsvorhaben initiiert.
Ziel des Vorhabens
In vielen Ländern, wie zum Beispiel den Niederlanden und auch in mehreren deutschen Bundesländern gibt es bereits verpflichtende oder freiwillige Bekämpfungsverfahren. In Bayern wird das Thema zwar diskutiert, konkrete Maßnahmen, wie man Paratuberkulose vermeiden kann, gibt es allerdings bisher noch nicht. Was für eine wirksame Strategie benötigt wird, sind grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse zur Diagnostik der Paratuberkulose auf Bestandsebene.
Das Vorhaben dient der Überprüfung der Brauchbarkeit von Tankmilchproben im Rahmen eines gegebenenfalls in Bayern zu etablierenden Paratuberkulose Minimierungsverfahrens.
Methoden/Umsetzung
Zunächst werden Tankmilchproben serologisch auf Antikörper gegen MAP untersucht. Hierfür werden die im Rahmen der Eingangskontrolle von Molkereien aus der Anlieferungsmilch gezogenen Rückstellproben verwendet. Parallel zu dieser Analyse erfolgen weitere Untersuchungen bei 1.000 bayerischen Milchviehbetrieben. Die Auswahl der Betriebe erfolgt zufällig im Rahmen von Betriebsgrößenkategorie und Regierungsbezirk. Natürlich ist die Teilnahme freiwillig.
Die weiteren Untersuchungen beinhalten vier Besuche im Abstand von je etwa zwei Monaten, bei denen eine Gülleprobe und eine Sockentupferprobe eingeholt werden. Diese werden sowohl kulturell als auch mittels RT-PCR auf MAP untersucht. Bei den Untersuchungen werden keine Befunde erhoben, die der Meldepflicht unterliegen.
Ergebnisse
Die Ergebnisse werden unter anderem in der tiermedizinisch-wissenschaftlichen als auch in der landwirtschaftlichen Fachpresse veröffentlicht . Zudem fließen die gewonnenen Erkenntnisse in Beratungsunterlagen für Landwirte zur sinnvollen Bekämpfung der Paratuberkulose ein.
Projektinformation
Projektleitung und -bearbeitung: Susanne Glasmann (milch.bayern), Dr. Ingrid Lorenz (TGD)
Projektlaufzeit: 01.01.2020 – 31.12.2021
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie Eigenanteil von milch.bayern
Förderkennzeichen: A/19/19
Kooperationspartner
Fachlich unterstützt der Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FuE).